21
Aug
2012

Uovo strappazata

Ich bin bekennder Gernekocher. Das hat nichts zu tun mit Molekularküche, Nouvelle Cuisine oder exorbitant seltenen Zutaten für die man Tagesreisen unternehmen muss.
In die Pfanne und den Topf kommt das was im Garten wächst und grade quer kommt. Und wenn es mal schnell gehen muss, dann schmeckt auch ein leckeres saftiges Rührei mit ein paar Schnittlauchröllchen garniert. Das Leben ist einfach.

ruehrei

Dass diese Freude am Kochen nicht von jedem geteilt wird ist nicht schlimm sondern normal. Dass sich mancher Zeitgenosse daher auch halbfertiger Zutaten bedient, das sei abgesegnet. Wer macht heute schon sein Sauerkraut noch selbst? Aber was mir ein lieber Freund aus dem Supermarkt mitbrachte - zum Glück nur als Foto - das ist schon heiter.
Und morgen gibts wahrscheinlich fertig gekochtes Teewasser im Tetrapak. Muss nur warmgemacht werden ;-))) Ein Schelm wer böses dabei denkt.

Mein täglich Leben gib mir Heute!
Muppetshow - 21. Aug, 10:25

Aus den TK-Truhen verschwunden...

Leider (oder zum Glück?) kenne ich es nur vom Hörensagen...das Rühreibrot aus der Tiefkühltruhe! Nachdem ich irgenddwann einen Werbespot davon aufgeschnappt hatte, habe ich ungläubig immer mal wieder in diversen Supermärkten danach Ausschau gehalten... aber konnte es nie finden! Nicht um es zu kaufen oder gar zu essen, sondern nur um meinen Zweifel zu beseitigen, dass es in deutschen Küchen keinerlei Hemmschwelle nach unten mehr gibt.

Woran mag es wohl gelegen haben, dass ich es nie finden konnte? War es etwa immer sofort ausverkauft? Oder hatten evtl. sogar die Einkäufer der Lebensmittelketten Skrupel sowas in ihr Sortiment zu packen? Wir werden es wohl nie erfahren... und weiterhin nur die wenigen Spuren in Google verfolgen.

Wobei... was hindert uns denn daran, es einfach selbst zu produzieren? Alles was wir brauchen sind wohl verrührte, erhitzte Eier, ein Stück Brot, etwas Salz, Pfeffer und eine Tiefkühltruhe.

Und wenn das dann richtig hart gefroren ist, ab damit in die Mikrowelle... alleine der Gedanke daran... wo ist mein Eimerchen?

Wer es authentischer mag, kann statt frischer Eier gerne auf das oben gezeigte "Genießer Rührei" zurück greifen, welches wohl tatsächlich noch erhältlich ist. Aber einfrieren nicht vergessen, sonst geht ganz sicher etwas vom Geschmackserlebnis verloren.

Mahlzeit!

Zappenduster - 21. Aug, 10:31

Hat mich inspiriert

Dein Kommentar hat mich inspiriert, den Tagesspruch zu ändern in:
So gut wie ich koche, könnt ihr gar nicht essen!
schreiben wie atmen - 22. Aug, 16:46

*hysterisch vor sich hin kicher*
Darf ich mir den Spruch ausleihen und ihn in meine Küche hängen? Es gibt ja solche und solche Gäste, für die solchigen wäre das dann die richtige Einstimmung - ("Wie jetzt Walnüsse, Feigen und Ziegenkäse?? ÜBERBACKEN??? Das soll man dann essen???")
Lange-Weile - 21. Aug, 12:34

einen drauf setzen

...wer in der Fertigproduktküche noch einen drauf setzen will, muss wohl noch eine Schulblage tiefer greifen, damit was raus kommt.

Vor kurzem sah ich einen Bericht über die industrielle Backwarenherstellung. Brot - Bötchen und was es sonst noch so auf dem Backwarenmarkt gibt. Bis zu 40 Enzyme werden einem Teig zugesetzt, damit er besser aus sieht, nicht klebrig wird um geschmeidigt durch die Maschinen zu laufen, damit die Kruste auch eine knackige Kruste wird, das Brot wie wir es von Bäcker kennen, perfekt aus sieht. Das Brötchen sollte groß und fluffig aussehen.

Die Biologen, die sich das alles ausdenken und auf ihre Genießbarkeit erforschen nennen diese Enzyme "Stellschrauben" damit das industrielle Backwerk perekt wird. Nach dem Backen haben sich die Enzyme wieder abgebaut, so heißt es.

Na..ob das wohl stimmt ?

Achja.und Schlagzeilen wie "Das Bäckerhandwerk geht ein" begleitet die industrielle Revolution und die Erfolgsgeschichte der Backwarenindustrie.

Aber Schlussendlich entscheidet der Vorbrauer, wo es lang geht. Schade ums Handwerk, denke ich.

Vorbei die Zeit der duftenden Backstuben, in die der Bäcker von Zeit zu Zeit von einem langen Brett voller Brot oder Brötchen auf der Schulter die Frischware in die Regale schüttet.

Zum Glück haben die Großbäckereien den gemeinen Sauerteug noch gerettet. ;-)

LG LaWe


Zappenduster - 21. Aug, 14:01

Der Kunde entscheidet

Richtig! Der Kunde entscheidet. Und das bin ich. Deshalb wackle ich jeden Samstag früh zu meinem Handwerksbäcker. Dann ess ich lieber ein Brötchen weniger, weils mehr kostet als beim Supermarkt, dafür hab ich aber richtig gutes Backwerk.
schreiben wie atmen - 22. Aug, 16:49

Als Allergikerin und höchst schleckhaftes und verfressenes Menschlein bin ich aus diesem kühlen Grunde zum Selberbacken mit selbstgezüchtetem - und seit schon sehr vielen Jahren gepflegten und gehegten - Sauerteig zurückgekehrt. Die können mich doch mit ihrem Müll im Brot und im anderen Essen, gar nicht mehr ärgern können die mich, jawoll.
Muppetshow - 23. Aug, 10:33

Von wegen...

Von wegen... die Enzyme verflüchtigen sich sicher nicht... die machen nämlich nicht nur das Brötchen "groß und fluffig", sondern eben leider auch den, der es isst. ;)

Und wenn einer noch tatsächlich der Meinung ist, dass "dunkle Brötchen" gesünder sind als weiße... der sollte sich vor Augen führen, dass bei den Industriebrötchen der gleiche Teig für dunkle und helle Brötchen genutzt wird... den Unterschied macht nur ein Anteil an Malz zum Einfärben.

Wohl bekomm's!

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