Hôtel-Dieu Beaune
Es ist heuer das dritte Mal, dass wir ein großes Haus mieten, das Platz für alle neun bietet. Diesmal im Burgund. Dann treffen sich Großeltern, Kinder und Enkel für gemeinsame Tage. Einfach mal für, und unter sich. Moderner würde man das als Achtsamkeitsübung titulieren. Für mich ist es einfach begnadete Familienzeit.
Meine Tochter meint eben, daß es, je nach Thema, Beteiligten und Tageszeit, eher einer Konfrontationstherapie ähnelt.
Ausflug nach Beaune. Das Hospice ist gesetzt. Fast jeder kennt das herrlich farbige Dach vom Sehen.

Erst bei genauem Hinsehen und Hineinfühlen offenbart sich die ganze faszinierende Geschichte des Ortes. 1441 lebte im Burgund einer der mächtigsten und reichsten Drahtzieher der burgundischen Herrscher. Er war quasi die Graue Eminenz der Herzöge. Deren Einfluß reichte von Holland bis zur Schweiz und den Ardennen.
Der Hundertjährige Krieg war zu Ende und das Land war verheert. Hungersnöte, die Pest und marodierende Ex-Söldner taten ihr übriges um die Menschen zu plagen.
NICOLAS ROLIN, der Kanzler der Herzöge, bekam Angst vor dem Jenseits. Angst für alle irdischen Taten geradestehen zu müssen. Damals war es üblich, den Freikauf der Seele zu wählen. Also stiftete er, getrieben von seiner sehr katholischen Gattin, für eine mehr als beträchtliche Summe das Hospiz, um darin Arme und Kranke pflegen zu lassen. Damit die Versorgung gewährleistet ist, baute Rolin das Haus über einem Fluss - die Wasserversorgung war damit gesichert- und kaufte gleich eine Mühle, einen Bauernhof und viele Weinberge dazu.

Noch heute sind die Weinberge ein Instrument der Hospice-Finanzierung, wenn ein mal jährlich die Weine mit einem Sozialzuschlag versteigert werden.
Gut, dass diese Angstmechanismen damals noch funktionierten. Einem Elon Musk wäre sowas heute nicht passiert.
Mein täglich Leben gib mir heute.
Meine Tochter meint eben, daß es, je nach Thema, Beteiligten und Tageszeit, eher einer Konfrontationstherapie ähnelt.
Ausflug nach Beaune. Das Hospice ist gesetzt. Fast jeder kennt das herrlich farbige Dach vom Sehen.

Erst bei genauem Hinsehen und Hineinfühlen offenbart sich die ganze faszinierende Geschichte des Ortes. 1441 lebte im Burgund einer der mächtigsten und reichsten Drahtzieher der burgundischen Herrscher. Er war quasi die Graue Eminenz der Herzöge. Deren Einfluß reichte von Holland bis zur Schweiz und den Ardennen.
Der Hundertjährige Krieg war zu Ende und das Land war verheert. Hungersnöte, die Pest und marodierende Ex-Söldner taten ihr übriges um die Menschen zu plagen.
NICOLAS ROLIN, der Kanzler der Herzöge, bekam Angst vor dem Jenseits. Angst für alle irdischen Taten geradestehen zu müssen. Damals war es üblich, den Freikauf der Seele zu wählen. Also stiftete er, getrieben von seiner sehr katholischen Gattin, für eine mehr als beträchtliche Summe das Hospiz, um darin Arme und Kranke pflegen zu lassen. Damit die Versorgung gewährleistet ist, baute Rolin das Haus über einem Fluss - die Wasserversorgung war damit gesichert- und kaufte gleich eine Mühle, einen Bauernhof und viele Weinberge dazu.

Noch heute sind die Weinberge ein Instrument der Hospice-Finanzierung, wenn ein mal jährlich die Weine mit einem Sozialzuschlag versteigert werden.
Gut, dass diese Angstmechanismen damals noch funktionierten. Einem Elon Musk wäre sowas heute nicht passiert.
Mein täglich Leben gib mir heute.
Zappenduster - 4. Okt, 14:50
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