Sag NEIN
62 Jahre. Da läuft nicht mehr alles rund. Es knackt, knirscht und auch das Gehör hat sich verändert. Also mal zum HNO und einen Hörtest gemacht. Das Ergebnis trug mir die Ärztin mit
einer deutlich lauteren Stimme vor, als sie sie vor dem Test hatte.
Warum nur? Ich hörte sie doch klar und deutlich.
Ja, auch ohne Ärztin wusste ich, dass ich das Piepsen des Dampfgarers im Nebenzimmer nicht mehr wahrnahm. Zu hoch der Ton, als daß er gegen das Pfeifen des Tinnitus eine Chance gehabt hätte. Auch in manchen Besprechungen hörte ich zeitweise nicht alles, was der Referent vortrug.

Die nächste Station war der Hörgeräteakkustiker. Noch ein Test und dann ein Hörgerät 'zur Anprobe'. Es war von Anbeginn eine schwierige Beziehung zwischen DEM GERÄT und mir.
Aber trotz neuster Technik blieben Herd und Eierpiepser ungehört. Dafür plärrte mir plötzlich eine sintflutartige Welle von Geräuschen ins Gehör, die ich vorher gar nicht vermisst hatte.
Auch den Referenten verstand ich unter Hörgeräteeinfluß nicht deutlicher als vorher. Dafür verstand ich einen jungen Kollegen, der auf meine Frage "was hat er da vorne gerade gesagt" frank und frei erwiderte, daß er es auch nicht verstanden hat. Nur, ihm war es piepegal.
Da war sie also, die Lösung: Sag Nein! Lebe mit aushaltbaren Einschränkungen und sei zufrieden. Sicher wird es irgendwann Zeit für die technische Hilfe. Aber später. Irgendwann eben.
Und ganz nebenbei ist die Boomergeneration eine personenmächtige Kernzielgruppe mit ungeheurem Ertragspotential für die Anbieter 'altersunterstützende Hilfsmittel' wie Hörgeräte, Rollatoren, Treppenlifte, and so on.
Ein bisserl weniger ist vielleicht auch mehr. Und später ist hier auch mal besser. Inzwischen gibt's in jedem Städtchen nämlich mindestens einen Hörgeräteladen, auch wenn alles andere bereits längst dicht gemacht hat. Ich werde das Gefühl nicht los dass hier angeboten wird, und Nachfrage erzeugt.
Eines, vielleicht das Beste, zum Schluß: DAS GERÄT hatte auch einen unschlagbaren Vorteil. Weil es schick und technisch hochwertig war, konnte ich es via HandyApp steuern. Und auch über Spotify direkt ins Hörgerät Musik oder Podcasts übertragen. Man hatte sich schon in der Firma über mein lächelnd-zufriedenes Gesicht in manchen Besprechungen gewundert.
Bis irgendwann also. Aber für heute sag' ich NEIN danke.
Mein täglich Leben gib mir heute.
einer deutlich lauteren Stimme vor, als sie sie vor dem Test hatte.
Warum nur? Ich hörte sie doch klar und deutlich.
Ja, auch ohne Ärztin wusste ich, dass ich das Piepsen des Dampfgarers im Nebenzimmer nicht mehr wahrnahm. Zu hoch der Ton, als daß er gegen das Pfeifen des Tinnitus eine Chance gehabt hätte. Auch in manchen Besprechungen hörte ich zeitweise nicht alles, was der Referent vortrug.

Die nächste Station war der Hörgeräteakkustiker. Noch ein Test und dann ein Hörgerät 'zur Anprobe'. Es war von Anbeginn eine schwierige Beziehung zwischen DEM GERÄT und mir.
Aber trotz neuster Technik blieben Herd und Eierpiepser ungehört. Dafür plärrte mir plötzlich eine sintflutartige Welle von Geräuschen ins Gehör, die ich vorher gar nicht vermisst hatte.
Auch den Referenten verstand ich unter Hörgeräteeinfluß nicht deutlicher als vorher. Dafür verstand ich einen jungen Kollegen, der auf meine Frage "was hat er da vorne gerade gesagt" frank und frei erwiderte, daß er es auch nicht verstanden hat. Nur, ihm war es piepegal.
Da war sie also, die Lösung: Sag Nein! Lebe mit aushaltbaren Einschränkungen und sei zufrieden. Sicher wird es irgendwann Zeit für die technische Hilfe. Aber später. Irgendwann eben.
Und ganz nebenbei ist die Boomergeneration eine personenmächtige Kernzielgruppe mit ungeheurem Ertragspotential für die Anbieter 'altersunterstützende Hilfsmittel' wie Hörgeräte, Rollatoren, Treppenlifte, and so on.
Ein bisserl weniger ist vielleicht auch mehr. Und später ist hier auch mal besser. Inzwischen gibt's in jedem Städtchen nämlich mindestens einen Hörgeräteladen, auch wenn alles andere bereits längst dicht gemacht hat. Ich werde das Gefühl nicht los dass hier angeboten wird, und Nachfrage erzeugt.
Eines, vielleicht das Beste, zum Schluß: DAS GERÄT hatte auch einen unschlagbaren Vorteil. Weil es schick und technisch hochwertig war, konnte ich es via HandyApp steuern. Und auch über Spotify direkt ins Hörgerät Musik oder Podcasts übertragen. Man hatte sich schon in der Firma über mein lächelnd-zufriedenes Gesicht in manchen Besprechungen gewundert.
Bis irgendwann also. Aber für heute sag' ich NEIN danke.
Mein täglich Leben gib mir heute.
Zappenduster - 25. Sep, 21:14
0 Kommentare - Kommentar verfassen 859 Hingucker