4
Nov
2025

An-kommen oder Heim-kommen?

Es waren tatsächlich "nur" 6 ½ Stunden von Stresa am Lago Maggiore nach Hause.

Canno

Mit einem Grinsen auf meiner zufriedenen Seele gestehe ich, dass die Heimreise bereits in Cannobio an der Promenade, für einen letzten Espresso und einen Crodino auf italienischem Boden unterbrochen wurde. Und dann nochmal für weitere winterfeste Reserven in der Vorratskammer.

Es war erstaunlich wenig los. Bis auf Basel als verkehrstechnischem Knotenpunkt.

Daheim gleich die volle Dosis Familie. Zwei unserer Enkel freuten sich sichtlich und herzerwärmend beim Auspacken zu helfen.
Die kleinste bekam von Frau D (Oma) den Auftrag das Schächtelchen mit den Elektrozahnbürsten von der Diele ins Bad zu bringen. Vielleicht war die Anweisung "Froilein F, bring das mal für die Oma ins Bad" für eine 1¾ jährige doch etwas zu unkonkret.

Als Frau D die emsige Enkelin mit dem Reise-Schächtelchen und den darin aufbewahrten e-Bürsten ins Bad enteilen sah, war noch alles gut. Mit dem Wahrnehmen des schließenden Klodeckels endete die Ruhe aprubt. Erst Erschrecken, dann Tränengelächter.

Mit dem Älterwerden sieht man das meiste gelassener. Die kleine Maus war enorm stolz geholfen zu haben, und wir konnten das Problemchen mit Desinfektionsmittel , Fön und neuen Bürstenköpfen lösen.

Fürs Heimkommen braucht es eben nicht nur eingelegene Betten und warme Zimmer.


Mein täglich Leben gib mir heute.

3
Nov
2025

Der Heilige Berg am Ortasee: Sacro Monte

So mancher könnte zurecht glauben, ich sei ein überzeugter Katholik. Dem ist nicht so und Enttäuschungen in der eigenen Erwartungshaltung gehören zum Leben.

Ich bin (leider) Agnostiker. Für mich gehen Glauben und der wissenschaftliche Beweis der Existenz Gottes, wie parallele Linien, nicht zueinander. Egal wie schmal der Abstand ist.
Dennoch beneide ich Menschen die kindlich frei glauben können, und deren Glauben nicht durch Machtbessenene derselben Fraktion vor deren eigenen Karrierekarren gespannt wird.

Das lassen wir jetzt so stehen und wenden uns etwas Wunderbarem zu: Der Dichte an kulturellen Orten in Mitteleuropa.
Keine 50 Kilometer und man entdeckt einen neuen faszinierenden Fleck. Bei uns waren es vom Urlaubsdomizil nur wenige, landschaftlich schöne Kilometer bis an den oberitalienischen Ortasee. Ihn kennen viele, und wie beim Mont-Saint-Michel in der Normandie, bleiben die meisten unten im Rummelbereich.

Wer es in Orta San Giuglio wagt und sich bemüht, der steigt auf zum Sacro Monte.
Weg

20 Kapellen (der Begriff ist sehr verniedlichend) säumen den Weg. Angefüllt mit lebensgroßen, realistischen Figurenszenen um das Leben und Werden von Franziskus.

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Natürlich wurde das alles nicht über Nacht erschaffen. Es dauerte mehr als 100 Jahre, benötigte viele Sponsoren und das Überwinden zahlreicher Hindernisse.

Convent

Manchesmal hat man den Eindruck, mitten in der Szene zu stehen.

Gesicht

"Franz von Assisi" oder auch schlicht Franziskus, von ihm hat schon jeder mal was gehört. Meist beschränkt es sich auf den Papstnamen oder 'irgendwas mit Tieren' weil er nur mit dem tierliebenden Franz von Assisi in Verbindung gebracht wird. Immerhin, ein guter Anfang.

Zwischendrin auf dem Rundweg, entbietet sich sicherlich eine der schönsten Aussichten auf den Ortasee.

See

Ja, man muß die Franziskusverehrung im Kontext sehen. Teilweise wird überhöht bis an die Schmerzgrenze. Dennoch erkenne ich neidlos an, dass es gottseidank immer wieder Menschen gibt, die für ihre Ideale über Grenzen und auch über sich hinaus gehen.

Eine der oppulentesten Szenen der Kapellen kommt am guten Schluß. Franziskus empfängt höchste Ehren im Kreis von kirchlichen Würdenträgern und irdischen Machthabern.
Bühnenbild 100 Punkte! Wie bewegt mussten die Erschaffer gewesen sein, um es so lebendig zu gestalten?

Preisung

Nicht unerwähnt sollte das kleine Restaurant auf dem Berg bleiben. Wir genossen lediglich Tee und einen Imbiss. Dafür aber umso mehr an Herzlichkeit und Gastfreundschaft. Und die irdische Speisekarte sah, so Frau D, auch gut aus.


Mein täglich Leben gib mir heute.

2
Nov
2025

Kraftort

Versuchen wir mal uns die Welt im Jahr 1170 n.Chr. vorzustellen und beamen uns an den Lago Maggiore. Dort war der Kaufmannssohn, Alberto Besozzi, gerade dabei den See zu überqueren. Der Legende nach war seine Familie vermögend und der junge Mann den Freuden des Lebens sehr zugetan. Bis zu dieser Seequerung. Er geriet in einen heftigen Sturm und fast wäre es sein frühes Ende gewesen, als er für den Fall der Errettung ein Gelübde ablegte.

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Er überlebte und hielt Wort. Er vergaß allen Reichtum und lebte fortan als gottesfürchtiger Einsiedler in einer Grotte am Ostufer des Langensees. Die Menschen am See suchten seinen Rat, erst recht als 25 Jahre später die Pest über sie kam. Als Dank verlangte Alberto den Bau einer kleinen Kapelle, deren Maße exakt denen des Grabes der Heiligen Katharina auf dem Berg Sinai entsprechen sollten. 10 weitere Jahre waren Alberto noch vegönnt. Inzwischen hatte er und seine Eremitei längst Kultstatus erreicht.
Ihm folgten Mönche, die den Ort um- und ausbauten. Später, als mehrere Kapellen standen, wurden sie miteinander verbunden und neu gestaltet.

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Frau D und ich haben die EREMITEI SANTA CATERINA DI SASSOBALLARO erst spät für uns entdeckt. Der Ort hat eine nahezu magische Anziehungskraft. Nicht nur die Lago mitten im Fels, unten der 300 Meter Tiefe See, oberhalb bröckeliges Gestein. Sassoballaro kommt nämlich vom Begriff Wackelstein.
Gestern hatten wir das unbeschreibliche Glück fast ganz alleine dort zu wandeln. Wenige bis keine weiteren Besucher. Die Stimmung war fast als sakral zu bezeichnen. Wir sprachen, wenn überhaupt, nur flüsternd miteinander und bewegten uns im Zeitlupenmodus.

Wer in die Nähe kommt, sollte sich die Zeit für Ruhe und Einkehr gönnen. Grüssen Sie Alberto von mir. Er liegt im Glassarg am Ende der Kirche. Über ihm ein großes Loch in der Decke. Dort blieb einst ein herunterstürzender Felsbrocken hängen und verschont somit den Einsiedler.

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Besonders betrachtenswert sind die TOTENTANZ-Fresken in der Galerie des Konvent. Sie zeigen verschiedene Menschen und Stände mit dem Sensenmann als Gerippe. Die Bilder sprechen zum Betrachter: Momento Mori, gedenke deiner Sterblichkeit.

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Es ist eine Form von erlebter Gnade, Orte wie diesen für sich entdeckt zu haben.


Mein täglich Leben gib mir heute.



https://www.eremosantacaterina.it/home-de.html


Und zur Vertiefung:
https://www.santiebeati.it/dettaglio/95257

29
Okt
2025

Saison-Abschluss

Busunternehmen veranstalten, als letztes jährliches Event, gerne Saison-Abschlussfahrten. Man feiert damit das zurückliegende Reisejahr und dankt quasi für zahlreiche neue Eindrücke und zurückliegende schöne Zeiten.

Frau D und ich finden diesen Brauch schön. Daher pirschen wir am Freitag an den südlichen Lago Maggiore. Schon die Anreise ist ein Genuß: via Basel und Bern nach Kandersteg. Dort startet der Autoverlad der Rhätischen Bahn. Man fährt samt Auto auf einen Zug, bleibt drin sitzen, und fährt auf der anderen Seite des Lötschbergs vom Zug. Von Goppenstein hinunter ins Rhônetal und über Brig und den Simplon, vorbei an Domodossola an die Westseite des Lago Maggiore.

Oberhalb Stresa kennen wir ein kleines Appartement, mit einer unvergleichbaren Aussicht. Einmal dort, möchte man es nicht einmal für einen Restaurantbesuch verlassen. Lieber selbst kochen und den Ausblick genießen so lange es geht.

 Relax

Die Wetteraussichten, orakelt Frau D, sind durchwachsen. Wen kümmerts? Wir werden es uns dennoch gut einrichten.
Und bis Milano wäre es auch nicht weit. Ein MUSS ist der kleine Spazierweg am Ortasee. Er beginnt mitten in Orta San Giuglio in nördliche Richtung. Ein Traum und Kraftspeicher für grauere Tage.

Ortasee

5 Tage, die unser Reisejahr abschließen, wie die Sahnehaube eine gute Torte.

Kult ist auch, vor jedem Lagobesuch den Gesangskünsten zu huldigen. Vor Jahren 'fand' ich bei Youtube einen selbsternannten Gesangskünstler aus Freudenstadt. Zuerst dachte ich, er veräppelt seine Hörer. Über die Jahre kamen Zweifel. Und heuer bin ich sicher: Er meint es ernst!

Spottfrei und ohne Arg empfehle ich den Hörgenuß. Und wer eine Stelle findet, an der er Ton und Takt trifft, dann bitte Info mit Hinweis auf mm:ss mitteilen.

https://youtu.be/6py_AxOKH6c?si=7a4nkr3syLDVQGgt

Mein täglich Leben gib mir heute!

26
Okt
2025

Los geht es....

4,5 Kilo Spitzkohl frisch aus unserem Garten.

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80 Gramm Salz, 10 Lorbeerblätter, 15 Wachholderbeeren und ein Esslöffel Kümmel bereitstellen. Den Kohl (ohne Strunk) putzen, sehr fein hobeln/schneiden.

Sauberkeit ist extrem wichtig, denn wir wollen ja Fermentieren und keine Bakterienkultur im Gärtopf anlegen. Topf nach der Sommerruhe also säubern und gut wässern.

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In einem sauberen Wännle alles mit den Händen verwalken und mischen.

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Handweise ins Ständle füllen und mit der Faust einpressen, dass Wasser austritt. Schlussendlich ist alles drin und das Kraut vom Wasser bedeckt. Obendrauf die Beschwerungssteine, die quasi im Wasser oben auf dem Kraut liegen.

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Jetzt erstmal für 10 Tage ins Warme, damit die Fermentation startet. Aus dem Topf steigen Bläschen durch den Wasserrand auf, das riecht unter Umständen heftig. Daher vielleicht nicht mitten ins Wohnzimmer stellen.

Hinterher noch für ca 6-7 Wochen kühler stellen, damit die restliche Fermentation nicht zu hektisch abläuft.

Danach kann portionsweise geholt werden. Wem es zu säuerlich ist, der kann es mit kaltem Wasser etwas spülen und damit mildern. Viel Freude damit.

Gärtöpfe gibt's z.B von HARSCH auf Flohmärkten, bei ebay oder sonstwo im Internet.

Rezept, als Basis, zum Beispiel hier:
https://www.kochbar.de/rezept/358348/Eingemachtes-Sauerkraut-selber-machen.html


Mein täglich Leben gib mir heute.

25
Okt
2025

Zurück zum Einfachen und Guten

Mit den Jahreszeiten leben, das wollen viele.
Es blüht ein Markt der Landlust- und Landleben Druckerzeugnisse. Und jeder der sie kauft und inhaliert, ist irgendwie beseelt vom Früher und Damals. Von einem Leben MIT und nicht GEGEN die Natur. Und allesamt haben sie eines nicht im Blick: der Weg zurück zum einfachen, naturnahen Leben geht ausschließlich zu Fuß!

„Oh herrlich diese Konfitüre“ höre ich sie. Na dann: Erdbeeren im Herbst ausputzen. Im Frühjahr Verwelktes entfernen. Düngen mit geholtem Eselmist. Heu organisieren und mulchen.
Zwischendrin regelmäßig gießen und später ernten. Im Mai/Juni dann Früchte putzen, verlesen. Kochen und mit Zucker gelieren. In gewaschene, heiße Gläser füllen und beschriften. Andere touren da über Dorfhocks oder gehen aus.

„Das Selbstgemachte Sauerkraut meiner Oma, soooowas Feines“ lese ich allenthalben. Na dann: Samen organisieren und Mitte April in kleine Anzuchtkästen säen. Hegen und betüddeln, bis sie ins Freiland dürfen. Schutznetze gegen Kohlfliegen drüber. Jäten, mulchen und bei den täglichen eineinhalb Stunden Gießen nichts vergessen.

Morgen, am Sonntag Ende Oktober, wird der Spitzkohl geerntet, gehobelt, geschnitten und mit Salz, Wacholderbeeren, Lorbeerblätter ins ‚Ständle‘ gedrückt. Dann beginnt das Werden, die Fermentation. Und in 5-7 Wochen ist es essbar. Das beste Sauerkraut, wie es schon die Witwe Bolte aß.

Das sind nur drei Beispiele, aus einer jahreszeitlich sich wiederholenden, endlosen Reihe von nötigen Tätigkeiten.

Der Garten ist eindeutig die Domäne von Frau D. Was sie sich an Wissen über Gemüseanbau und gesunde Böden angeeignet hat, ist unglaublich. Manchesmal sehe ich sie, einer Hildegard von Bingen gleich, im Kraut eintauchen und eins werden mit dem Garten. Ich bin eher der Diener im Schatten, der Mann fürs Grobe.

So auch heute. Unser Waldbauer brachte Feuerholz für den Winter. Er kam mit seinem riesigen Bulldog, just als ich Brötchen vom Handweksbäcker geholt hatte und der Tisch gerichtet war.
Wenigstens eine Tasse Grüntee und eine Brezel waren mein.

Abladen, dann zum Lagerplatz transportieren und aufschichten. SETZEN nennt man das hier auf dem Land. Hurtig trockene Sachen anziehen und Hecke schneiden. Zum Glück kam unser Sohn Herr D. und der Enkel zu Hilfe, um alles auf den Autoanhänger zu wuchten. Ich glaube, er hat innerlich schon viel von dem verstanden, was es braucht. Der Rest ist Werden. Und Anpassen auf die neuen Verhältnisse. Das haben wir nicht anders gemacht.

Der begnadete Kolumnist Wolfgang Abel, der leider vor kurzem verstarb, hat mal so ungefähr gesagt: "Wer hier auf dem Dorf keinen Autoanhänger hat, der ist nur geduldet".
Und der Hänger ist voll,...für den Grünschnittplatz am Montag.

Ganz zuletzt, bevor es zur Belohnung Weißwürste, Brezeln und Hefeweizen aus der Staatsbrauerei Rothaus gab, überraschte uns die Himbeerhecke mit einer letzten Ernte. Sehr zur großen Freude der zwei Enkelkinder. Mein Genuß bestand darin, die zwei bei ihrem Genuß zu beobachten. Vielleicht bleibt so viel Gefühl hängen, dass auch sie weitermachen?

Himbeeren

Jetzt beruhigt sich die Streuobstwiese und auch der Garten kommt zur Ruhe. Sie sammeln Kraft fürs nächste Frühjahr.
Das tun wir auch: Ernten, bevorraten, trocknen, haltbar machen, Holzvorräte setzen und Kräfte sammeln über den Winter.

Mit den Jahreszeiten leben. Gar nicht so einfach, dafür sehr erfüllend. Wie sagte ein älterer Freund des Gartens einmal? Den blühenden Garten sieht jeder, den Spaten sieht keiner.

Mein täglich Leben gib mir heute

12
Okt
2025

Einspruch, oh Herr.

Die Bibel lügt nicht und ist daher als moralischer Maßstab gesetzt. Also gilt auch :Am siebten Tage sollst du ruhen".

Gut so, aber man darf die Bibel interpretieren. Das tun viele, und manche müssen büßen, so wie der von mir sehr geschätzte Theologe Eugen Drewermann.

Abgesehen davon, habe ich für heute sicherlich Absolution von oberster Stelle verdient. Denn wer erst spätnachts von einem Klassentreffen heimkehrt, und am Sonntag früh ,30 Kilometer entfernt, bereits um 10 Uhr bei einem Kochkurs am Herd steht, den muss der Herrgott achten, loben und gewähren lassen.

10 Uhr. Schulküche Seelbach. Italienisches Menü mit Steinpilzrisotto, Involtini Beccafico und Crostata di Nonna.
Die Latte hängt, das Ziel hat einen Namen.

Pah...Risotto? Kenn ich, kann ich, was soll da neues kommen?
Im Zweifel zeig' ich Euch wie's geht! Die berühmte Prise Bescheidenheit hat mir, wie so oft, gefehlt und ich verpflichtete mich innerlich, Anselm Grün's Buch '50 Engel für jeden Tag' wieder an den Stellen aufzuschlagen, wo es weh tut.

Mitgenommen hat mich mein sehr guter, langjähriger Freund Herr H., der mit mir die Leidenschaft zum Kochen und gutem Essen teilt. Der Kursleiter ist Sizilianer, ein sympathischer Bewohner der südlichen Insel. Hier kam der AUFSCHREI....er ist kein einfacher Sizilianer! Er ist aus Palermo! Das muss unterschieden werden - messerscharf.

Wir begannen mit dem Mürbeteig. Auch hier war ich zu voreilig und musste zurückrudern, mit dem was ich begonnen hatte. Im tiefen Süden wird zuerst eine Crema aus Butter und Zucker erzeugt, und dann das Mehl und das Ei untergearbeitet. BASTA!
Teig demütig kühlstellen.

Dann kleine Brot-Polpette für die Füllung der Beccafico vorbereiten, die Filets (Sardine und Rotbarbe) wickeln und auf Orangenscheiben fixieren - Kühlstellen.

Die reicheren Süditaliener nahmen nicht Fisch und Brot, das war die Alternative fürs Fußvolk. Die Wohlhabenden füllten kleine Vögel mit deren gerösteten Innereien. Das Gericht hat von daher den Namen Beccafico=Feigenpicker für die Gartengrasmücke.

:Beccafico

Wieder der Kuchen....Teigruhe beenden, ausrollen, füllen, Gitter drauf, 175⁰ Grad, 45 Minuten, zack, Ofen belegt.

Risotto neu denken. Tja da hatte ich schon die Butter im Topf, kam das STOPP vom Küchengott: oh nooooooo!
Die rohen Reiskörner erst bei rund 75⁰ in der Pfanne rösten. Die Stärke zieht sich ins dabei Innere des Reiskorns zurück.Dann Wein angießen, das Korn macht jetzt von außen dicht.
Dann geht's fast wie gewohnt weiter. Am Schluß macht das Risotto LA ONDA, präsentiert sich beim publikumswirksamen Pfanneschwenken als maximal elegante Welle.

Risotto

Ich liebe den italienischen Dreiklang aus Primi, Secondi und Dolce, auch wenn heute keiner mehr das Dolce essen konnte.

Die Lernkurve war steil und ich verpflichte mich erneut gerne dem Motto des Lebenslangen Lernens. Auch am Tag des Herrn!


Mein täglich Leben gib mir heute.

11
Okt
2025

Klassentreffen

Ich sitze, nach einem späten Frühstück, am abgeräumten Tisch und bin hin- und hergerissen. Schwanke zwischen 'warum hast du dich da bloß angemeldet?' und einer neugierigen Gespanntheit.

Einer hat es geschafft, unsere Gymnasiumsklasse, nach sage und staune 46 Jahren, zum ersten Mal zusammenzutrommeln. Danke Dir, Manfred!

Da hat man tagtäglich, damals sogar noch jeden zweiten Samstag, neben- und miteinander die Tage verbracht und dann 46 Jahre Stille. Da ist ein Wiedersehen fast so, als wenn man jemand nach dieser Zeit aus dem Knast abholt.

Wir haben nicht die volle Spielzeit miteinander verbracht. Zusammen mit 4 Weggefährten kam ich sitzenbleibenderweise erst in der 7. Klasse dazu. Im Laufe der 10. Klasse vereinbarte ich mit dem Rektor der Anstalt einen Aufgebungsvertrag: Wohlverhalten fürs letzte Jahr gegen Anschubhilfe und Ausstieg.

Klassentreffen

Aber was bewegt mich so an diesem Klassentreffen?
Kenne ich die noch? Was wissen wir noch voneinander? Zählen wir Hochzeiten, Scheidungen, Kinder, Enkel und Karrieren?
In 2 Stunden geht's los, und ich bin -zugegebermaßen- etwas aufgeregt.

Ein guter Weg wird sein: Ich laß es zu, und auf mich zukommen. Vielleicht gibt's den einen oder anderen Kontakt, über diesen Samstag hinaus?


Mein täglich Leben gib mir heute
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Mein täglich Leben gib mir heute

und es wird täglich besser

Kaum zu glauben

Nichts ist so absurd, dass es Gläubige nicht glaubten oder Beamte nicht täten. (Arno Schmidt)

Linkisches

Hier gibts was auf die Ohren:

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